450 Meilen durchs Ionische Meer
- JoyFull
- 23. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Sizilien-Kalabrien
Unser erster Segelmonat seit dem Verlassen von Marina di Ragusa war sehr Ereignisreich.
Wir segelten nach kurzem Aufenthalt in der Bucht von Sirakusa, mit unseren Freunden weiter nach Catania. Auf dem Weg nach Catania versuchten wir abermals unser Fischerglück und tatsächlich biss auch ein Fisch an. Leider hielt die Angelrute nicht stand und der Fisch gewann den Kampf.
In Catania verbrachten wir vier Tage im Hafen. Wer unsere Reiseberichte schon länger verfolgt weiss, dass Catania nicht zu unseren Lieblingsorten gehört. Da aber unsere Freunde einige Tage hier verbringen, tun wir es Ihnen gleich. In Catania gibt es glücklicherweise ein tolles Anglergeschäfft und wir können eine neue Rute, sowie einige Köder bekommen. Auf dem Weg nach Griechenland soll es nämlich nur so von Fischen wimmeln.
Um kommende Winde zu erwischen beschliessen wir, bei Flaute nach Kalabrien zu motoren und dort eine Nacht vor Anker zu gehen. Auf dem Weg ans Italienische Festland trafen wir auf dutzende Meeresschildkröten, die vermutlich von der Eiablage kommend, an der Oberfläche sonnen.
Am Morgen beim Ankerauf will unsere Maschine nicht mehr starten und nur mit Mühe läuft der Motor nach mehreren Startversuchen wieder an.
Am Nachmittag auf dem Weg nach Rochella Jonica müssen wir dann sogar die Filter tauschen und die Maschine entlüften. Wir haben verdreckten Diesel und die Tankstelle von Ragusa in Verdacht, denn Freunden von uns passierte genau das selbe. Wir beschliessen eine bessere Vorfilteranlage einzubauen und den Diesel schnellstmöglich zu ersetzen. Die Filteranlage lassen wir uns nach Korfu liefern.
Kalabrien-Apulien-Griechenland
In Rochella Jonica angekommen, verbringen wir einige Nächte im Hafen, denn es ist wiedereinmal Sturm angesagt. Die Zeit nutzen wir mit Elias an Land zu gehen und Ausflüge im nahegelegenen Ort zu machen. Zudem treffen wir eine nette Familie mit einem Mädchen, welches eine tolle Spielkameradin für Elias wird.
Nach fünf Tagen gibt es ein Wetterfenster um einen grösseren Schlag nach Apulien zu machen.
Wir segeln direkt nach Santa Maria de Leuca, welches 140 Seemeilen von Rochella entfernt liegt.
Nach fast 30 Stunden legen wir in Leuca an. Im Hafen treffen wir auf Freunde aus Ragusa, welche das selbe Ziel haben, Griechenland.
Da das Wetter schlechter zu werden scheint, beschliessen wir in der Nacht auf Sonntag um 00:00 mit Kurs auf Griechenland abzulegen.
Die ersten vier Stunden sind sehr ruhig und wir motoren ins Morgenrot. Dann bei Sonnenaufgang setzen wir Segel und werfen unsere Angelrute aus.
Nach weniger als 30 Minuten beisst auch schon ein Fisch an und der Kampf beginnt.
Behutsam und geduldig bringen wir den Fisch näher ans Boot und hieven ihn im entscheidenden Moment an Bord. Ein 15-20 Kg schwerer Thunfisch ist uns an die Angel gegangen. Was für ein Fang!
Der Tag wird zu einem der besten Segeltage seit unserer Reise. Mit 20-25 Kn Wind fliegen wir förmlich nach Korfu und nach 16 Stunden lassen wir unseren Anker in einer ruhigen Bucht im Norden von der Insel fallen.
Besuch in Albanien
Um keine Mehrwertsteuer für unser Schiff zu bezahlen, entscheiden wir uns kurzerhand die EU zu verlassen und nach Albanien zu segeln. Dort wird mithilfe eines Agenten Ein- und Ausklariert. Ein fragwürdig, aber notwendiger Akt für Schiffe ausserhalb der EU. Nach nur einer Stunde verlassen wir Albanien wieder und setzen Kurs auf Korfu Stadt, um auch dort die notwendigen Zollformalitäten abzuschliessen.
Korfu
Am Morgen machen wir uns auf den Weg zur Portpolice und dem Customoffice. Das Einklarieren gleicht dem ,,Haus das Irre macht'', aus Asterix und Obelix. Es ist schwierig zu sagen ob es an der Inkompetenz der Beamten oder deren Abneigung zur Arbeit liegt.
Nach einem halben Tag gelingt es uns dann doch noch in Griechenland einzuklarieren. (2 Stempel und ein ausgedrucktes Dokument).
Zur Belohnung gibt es ein Mittagessen in der Altstadt von Korfu, welches wir mit Freunden aus der Ankerbucht geniessen.
Kommende Tage werden wir im Hafen von Gouvia verbringen, Ostern geniessen und hoffentlich die anstehenden Arbeiten erledigen können.
Autor: Silvan
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