Neuer Motor oder ab nach Hause!

Genau einen Monat ist es her, als sich der Motor an Bord unserer JoyFull verabschiedete.

In der Zwischenzeit mussten wir viele Entscheidungen treffen wie es weiter gehen soll,

denn schon vorab war klar, ein neuer Motor ist eine sehr kostspielige Sache und würde unsere Bordkasse enorm belasten. Ist die Reise also bereits an diesem Punkt beendet?

Der neue Motor

Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt wäre eine Reparatur am Motor unverhältnismässig, Ersatzteile sind schwierig zu bekommen und sehr teuer. Zudem müssten wir bei einer Rückkehr an den Bodensee, dank den EU-Vorschriften, ohnehin eine neue Maschine einbauen lassen.

Somit macht fürt uns eine Reperatur schlichtweg keinen Sinn mehr.

Unseren Traum jetzt aufzugeben kommt nicht in Frage, wir haben zu viel investiert als dass es nach vier Monaten schon vorbei sein soll.

Wir machten uns also auf die Suche nach der Möglichkeit den Motor hier auszutauschen.

Mit der Werft vor Ort fanden wir einen professionellen Dienstleister der Motoren Wechsel anbietet und Volvo-Penta Vertretung hat.

Der einizige und grösste Nachteil ist, dass wir sobald das Schiff aus dem Wasser ist, nicht mehr daran arbeiten und auch nicht darauf leben dürfen. Leider bleibt uns keine andere Werft, da wir ohne Motor nicht mehr mobil sind.

Die Offerte kam prompt und ohne viel Entscheidungsfreiheit sagten wir zu.

Natürlich wollt Ihr an diesem Punkt wissen, was auf der Offerte stand.

• Preis für den neuen Volvo-Penta D2-50 mit Bodenseezulassung: 15'000 Euro

• Preis für die restlichen Arbeiten und Materialien liegen bei: 8'000 Euro

• Total.: 23'000 Euro

Nun gilt es abwarten, denn die Lieferfrist ist mit vier Wochen angegeben.

Wie überall, sind auch hier in Riva di Traiano, die Menschen überaus zuvorkommend und wir erhalten einen Sonderpreis für den Liegeplatz. Auch wird uns bei alltäglichem viel geholfen. Zudem setzt sich der Präsident des Hafens sehr für uns ein und hilft bei der Wohnungssuche.

Da wir während den Arbeiten nicht an Bord leben können, müssen wir für diese Zeit eine Lösung finden.

Rom und Besuch von Zuhause

Wir hatten ursprünglich geplant, Silvan's Eltern im August, in Griechenland zu treffen. Da dies nun nicht mehr möglich ist, hat sich Silvan's Vater, ganz zur unserer Freude, spontan entschieden nach Rom zu fliegen.

Wir und Elias genossen die Geselschafft sehr, unternahmen viele tolle Ausflüge und besuchten Rom bei 40 Grad! Auch konnten wir unsere Jassfähigkeiten jeden Abend unter Beweis stellen.

Zur grossen Verwunderung aller, traf der neue Motor bereits nach nur vier Tagen in der Werft ein.

Die Wohnungssuche

Da nun bereits drei Wochen früher als erwartet mit den Arbeiten begonnen werden kann, müssen wir zügig eine Bleibe finden. Da auch an Land Hochsaison ist, sind die Wohnungen rar und die Preise hoch.

Wir entscheiden uns für das günstigste Angebot in der Nähe. Für drei Wochen bezahlen wir stolze 2'300 Euro. Da die Hütte auf einem Hügel und sehr abgelegen liegt, müssen wir zusätzlich auch noch ein Auto mieten. So belaufen sich die Kosten auf rund 3'000 Euro.

JoyFull

Um Geld zu sparen und der Werft die Arbeiten zu erleichtern, entschieden wir uns noch im Wasser, alle möglichen Vorarbeiten selbst zu erledigen. Uns blieben bis zum auswasserungs-Termin vier Tage um folgende Arbeiten zu erledigen:

• Alte Kabel abhängen und entfernen

• Neuverkabelung für den Motor (stärkerer Alternator)

• Ausschnitt für das neue Panel

• Löcher vom alten Panel verschliessen und laminieren

• Platz schaffen um den Motor heraus heben zu können

• Schiff aus und umräumen

• Elektro-Schema für die Werft anfertigen

So konnten wir JoyFull gut vorbereitet der Werft übergeben. Es fällt uns sehr schwer zum ersten Mal nicht selbst am Schiff arbeiten zu können und unser Zuhause in fremde Hände zu geben.

Autor: Silvan und Manuela