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Auf Korsika von Calvi bis Ajaccio

  • Autorenbild: JoyFull
    JoyFull
  • 26. Mai 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Cavalaire sur Mer / La Napoule

Wie erhofft traf das Paket am Montag ein. Dank den Erfahrungen der letzten Tage, war die Pumpe zügig eingebaut. Am Dienstag konnten wir somit unsere Reise fortsetzen. Unser Ziel bleibt weiterhin Korsika. Um den Motor zu testen, segeln wir in die Bucht von Cannes. In den Hafen von La Napoule, welcher in etwa 30 Seemeilen Entfernung liegt. Das Wetter ist super, der Wind kommt achterlich mit 15Kn und der Motor läuft zu unserer Erleichterung einwandfrei.

Im Hafen von La Napoule liegen wir mit dem Bug voran am Kai. Der Wind hat wie so oft beim Anlegemanöver ein wenig aufgefrischt und das rückwärts Anlegen war im engen Hafenbecken mit unserem gemässigten Langkiel nicht möglich. Hätten wir nur ein Bugstrahlruder...

La Napoule bietet ausser einem bezauberndem Schloss und schönem Badestrand direkt am Hafen nicht sehr viel. Die Entscheidung gleich am kommenden Tag nach Korsika zu segeln, viel uns dementsprechend leichter. Auch das Wetter sieht für die kommenden Tage vielversprechend aus.


Kurs auf Korsika

Da die Überfahrt rund 24 Stunden dauert, entschieden wir uns, kurz nach dem Mittag ab zu legen.

Laut Wettervorhersage bläst der Wind mit 10-15Kn aus Nord, schläft in der nacht kurz ein und bläst dann ab 03:00 Uhr mit 15-20Kn aus NordOst. Wie so oft konnten wir uns gut auf die Vorhersagen verlassen.

Dass jedoch in dieser Nacht eine Regatta von Antibes nach Calvi stattfand, bemerkten wir erst, als wir mitten drin waren. Somit gestaltete sich die Nacht trotz den eher ruhigen Verhältnissen sehr aufregend. Zudem segelten wir bei absolutem Leermond, wobei es uns vorkam, als fuhren wir direkt auf ein schwarzes Leinen zu. Der Radar hat sich in unserer ersten nacht am Meer bereits ausbezahlt, denn viele der kleineren Schiffe besitzen kein AIS. (Ortungssystem)

Wie schon zum Sonnenuntergang, besuchten uns auch am frühen Morgen wieder Delfine.

Auch Elias hat wiedereinmal super mitgemacht und fast die ganze Nacht durchgeschlafen. Somit konnten wir auch beim auffrischen des Windes in ruhe das Schiff steuern und unsere Reffs binden.

Wegen der 58. Croisieur-Bleu Regatta, hatte Calvi keinen liegeplatz bis kommenden Sonntag. Wir entschieden uns trotzdem die Bucht von Calvi anzusteuern, denn der lange Schlag von fast 100 Seemeilen macht sich doch bemerkbar. Wir entschieden uns beim ersten Nachtschlag zu zweit gegen ein Wachsystem. Somit lagen wir dann nach 23 Stunden, in der Bucht von Calvi, bei 22Kn Wind am Anker. Nicht einmal der Schwell von über einem Meter höhe, konnte uns jetzt noch vom schlafen abhalten.


Portu Vecchiu

Ausgeschlafen fiel uns der Schwell dann doch noch auf. Wir fanden in den Seekarten eine Bucht auf der Westseite in der nähe von Calvi und entschlossen uns bis Sonntag da zu ankern. Der Name der Bucht lautet Portu Vecchiu. Nicht zu verwechseln mit Porto Vecchio, welches im Südosten von Korsika liegt. Die Ankerbucht ist sehr gut geschützt, man ankert auf Sand und kann am nahegelegenen Ufer die Unterwasserwelt bestaunen. Es gibt ausserdem einige Felsspalten und Vorsprünge die bis ins Wasser reichen. Das Baden und Schnorcheln war dank Neoprenanzügen bei 16-18 Grad Wassertemperatur ganz angenehm.

Unser Motorenglück bleibt bestehen, denn nun streikt der Aussenborder und es sieht nicht gut aus.


Calvi

In der laut Korsischen Geschichte, Geburtsstadt von Christoph Kolumbus, liegen wir für zwei Nächte im Hafen von Calvi.

Wir treffen hier zum ersten mal andere Segler aus der Schweiz, leider ergibt sich keine nähere Bekanntschaft, denn die andere Crew legt bereits am Sonntag wieder ab.

Calvi selbst ist ein hübsches Städtchen und der Besuch lohnt sich. Die Zitadelle, das Wahrzeichen von Calvi, lädt zum verweilen ein. Es gibt zahlreiche kleine Kaffees und Restaurants. Auch wir geniessen einen Abend mit Livemusik in den engen Gassen der alten Stadt. Auf dem Weg zum Liegeplatz schliessen wir ausserdem wieder nette Bekanntschaften mit anderen Seglern.

Wie immer gibt es etwas zu erledigen. Nach mehreren erfolglosen Stunden den Aussenborder wieder zum laufen zu bringen, entscheiden wir uns, einen neuen zu beschaffen.

Gleich im Hafen gibt es sogar einen Bootsausrüster mit Aussenbordmotoren. Jedoch sind uns die 1'300 Euro für einen neuen Motor dann doch zu viel. Da bleiben wir lieber beim Rudern.


Calvi - Ajaccio

Da die Westseite der Insel laut Revierführern und auch Einheimischen attraktiver sein soll, entschieden wir uns dazu, diese Seite der Insel zu erkunden.

Es gibt viele Ankerbuchten die jedoch fast alle gegen Westen offen. Das Ankern über Sand ist fast überall möglich. Denn auch hier ist das Ankern im Seegras nicht erwünscht. Seegras-Arten sind teilweise geschützt.

Wir besuchten auf dem Weg in die Hauptstadt drei Ankerbuchten. Die schönste davon war der Strand von Ficajola im Golf du Porto. Wir hätten gerne im Scandola Nationalpark geankert, leider liess das der starke Wind nicht zu. Da die Buchten wie erwähnt gegen Westen offen sind, herrschte trotz einschlafen des Windes über Nacht, immer Schwell.

Das Wasser wurde mit jedem tag merklich wärmer und man kann nun auch gut ohne Neopren im glasklaren Nass baden gehen. Unser Rocna Bügelanker mit 20 Kg Gewicht hällt erstaunlich gut und gräbt sich unfassbar schnell ein. Er gibt uns ein gutes Gefühl vor Anker. Zudem haben wir auch 80m Kette. Bei längeren Aufenthalten setzen wir zudem gerne eine Ankerkralle.


Ajaccio

In der Hauptstadt von Ajaccio haben wir das erste Mal über das Internet einen Hafenplatz gebucht, mit der Absicht eine Woche zu verweilen und Korsika über die Strassen mit einem Mietauto zu erkunden. Gute Idee, mässiger Erfolg. Elias gefällt das Autofahren von langer Dauer nicht mehr so gut. Leider benötigt es sehr viel Zeit auf den Strassen von Korsika weite Strecken zurück zu legen, denn es ist aufgrund der vielen Berge sehr kurfig. Ein wahres Töffparadies.

Wir besuchten die Schlucht von Spelunca und unternahmen eine kleine Wanderung. Ausserdem genossen wir einen Tag am Strand und erledigten Grosseinkäufe.

In Ajaccio selbst bestaunten wir die Kathedrale in welcher Napoleon Bonaparte getauft und seine Eltern vermählt wurden. Zudem sein Geburtshaus nur wenige schritte davon entfernt.

An drei Tagen erledigten wir Arbeiten am Schiff, nutzen die Hauptstadt für Elias erste Vorsorgeuntersuchung im Ausland und fanden einen bezahlbaren Aussenbordmotor.

Wir sind nun stolze Besitzer eines Tohatsu 3.5Ps. Nun können wir die Ankerbuchten auch mit dem Dingi ausgiebeig erkunden. Weiter soll es nun in richtung Sardinien gehen. Wir sind schon sehr auf Italien gespannt.


Autor: Silvan und Manuela



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